Dresden, Westliche Pensionshäuser im Festspielgelände Hellerau
Ort: Dresden
Gebäudenutzung: kulturelle Einrichungen des Freistaates Sachsen
Auftraggeber/in: Wüstenrot Stiftung
Auftragnehmer: Büro für Architektur und Bauforschung Kern, Dresden
Realisierungszeitraum: 1999 bis 2002
Die Gründer der Gartenstadt Hellerau wollten nicht nur ein menschenwürdiges Wohngebiet außerhalb der beengten Großstadt errichten, sie wollten der Gemeinde mit dem Festspielhaus gleichzeitig einen architekto-nischen und geistigen Mittelpunkt schaffen.
Das Festspielgelände wurde 1910-1912 durch den Architekten Heinrich Tessenow erbaut. Als Wohn-häuser für die Lehrer waren die vier Pensionshäuser
vorgesehen. Auftrag- und Ideengeber für das Fest-spielhaus war der Schweizer Musikpädagoge Émile Jaques-Dalcroze, dessen „Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus“ in dem Gebäude untergebracht war. Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 musste Dalcroze jedoch Deutschland verlassen. Nach dem Krieg zog wieder kulturelles Leben nach Hellerau, bis der Nationalsozilismus diesem entgültig ein Ende setzte. Das Gelände und die Baulichkeiten wurden 1938 als Polizeischule umgenutzt und von 1945 bis 1992 als Kaserne für die Sowjetarmee verwendet.
Ab 1999 wurden die Häuser 3 und 4 durch unser Büro restauriert. Bauzeitliche Konstruktionen und Bauteile wurden trotz des Verfalls in großem Umfang erhalten bzw. rekonstruiert. Neben Planung und Baubetreuung wurden baubegleitend wichtige Details durch bauhistorische Unter-suchungen geklärt und als Materialsammlung dokumentiert.
Blick vom Festspielhaus auf das rechte Pensionshaus vor und nach der Restaurierung.
Blick vom Garten auf das rechte Pensionshaus vor und nach der Restaurierung.
Blick auf die Veranda des rechten Pensionshauses vor und nach der Restaurierung.
Bildnachweis:
Fotos: A. Kern, 1999-2002.